Über unsere Zähne steuern wir die Bewegungen des Kiefergelenks und unsere Zähne haben ein sehr präzises Tastempfinden. Sie erkennen bereits Abweichungen von wenigen Hundertstel Millimetern. Veränderungen an den Kauflächen können daher schnell zu Veränderungen der Kiefergelenkbewegungen führen und eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) mit weitreichenden Folgen im Körper auslösen. Die Symptome reichen von Sehstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus und Rückenbeschwerden bis hin zu Schwindel und Schlafproblemen.
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein komplexes Krankheitsbild, von dem viele Menschen betroffen sind, ohne es selbst zu wissen.
Eine fachmännische Axiographie der Kiefergelenkbewegungen ist eine diagnostische Möglichkeit eines zahnmedizinischen Spezialisten (Funktionsdiagnostikers), die Funktionsweise des Kiefers genau zu analysieren.
Die Ergebnisse aus den Aufzeichnungen der Kiefergelenkbewegungen liefern die Grundlage für Therapiekonzepte, die individuell auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten sind.
Was passiert bei einer Axiographie?
Bei der Axiographie zeichnen wir mit elektronischen und optoelektronischen Mitteln die Gelenkbahnen der Kiefergelenke auf. Spezialröntgenaufnahmen und interdisziplinäre Befunde fließen in die Planung ein.
Die Kompetenz und Erfahrung des Behandlers bei der Auswertung der Ergebnisse der Axiographie und der Zusammenführung der Befunde ist von besonderer Bedeutung. Durch diese exakten Messungen ist es möglich, einen externen Bewegungssimulator einzustellen, der eine therapeutische Kiefer- und Bisssituation planen lässt. Alle Messergebnisse führen wir in der Risikoerkennungs- und Behandlungssoftware „COGNITO“ zusammen und entwickeln auf dieser Grundlage ein individuelles Therapiekonzept für jeden Patienten.
Aufbissbehelf simuliert neue Bisssituation
Ist eine therapeutische Bisssituation geplant, fertigen wir einen Aufbissbehelf (nicht zu verwechseln mit den weit verbreiteten Knirscherschienen) an, der die therapeutische Position in Ihrem Mundsimuliert. Bringt dieser Aufbissbehelf eine merkliche Besserung oder sogar Beschwerdefreiheit für den Patienten, so kann die simulierte Situation auch dauerhaft an den natürlichen Zähnen umgesetzt werden.